WIE ES BEGANN

Täglich erfahren systemrelevante Berufe in der Seestadt Bremerhaven eine Vielzahl psychischer als auch physischer Gewaltübergriffe.
Gewalt gegen diese Berufsgruppen ist ein weiterverbreitetes, gesellschaftliches Problem.
Die Kampagne KEINE GEWALT GEGEN UNS der Seestadt Bremerhaven will diesem Problem entgegenwirken, indem sie die Distanz zur breiten Öffentlichkeit aufbricht und ein Bewusstsein für dieses Problem schafft.

Der Magistrat der Stadt Bremerhaven wurde durch den oben genannten Beschluss aufgefordert, eine Kampagne gegen Gewalt gegen Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Mitarbeiter aus dem Medizin- und dem ÖPNV-Bereich, mit Unterstützung einer Agentur, zu entwickeln. Die Kampagne soll dabei ausdrücklich einen (textlichen oder visuellen) Bezug zur Stadt Bremerhaven haben.

Problematik
Im Rahmen der Ihnen übertragenen Aufgabenwahrnehmung sind immer mehr Bedienstete der fünf systemrelevanten Berufe von Gewalt gegen ihre eigene Person betroffen. So werden die eingesetzten Kräfte bei der Wahrnehmung der hoheitlich übertragenen Aufgaben zunehmend von Betroffenen und Außenstehenden behindert, beschimpft, angegriffen und zum Teil verletzt. Die hohen Grundwerte unserer Demokratie, die von den Mitgliedern der systemrelevanten Gruppen geschützt werden, werden im Umgang mit diesen Berufsgruppen durch Teile der Bevölkerung nicht beachtet. Insgesamt findet eine kritische Auseinandersetzung mit den Ursachen und Auswirkungen von Gewalt gegen Einsatz- und Pflegekräfte in der Öffentlichkeit nur in einem begrenzten Maße statt.

Die Kampagne soll die Öffentlichkeit über die Rolle der Betroffenen in unserer demokratischen Gesellschaft und die erlebte Gewalt gegen die Angehörigen der fünf systemrelevanten Berufsgruppen informieren. Dabei sollen insbesondere auch die Auswirkungen der Gewalt auf den Betroffenen, die Berufsgruppen, die Gesamtgesellschaft sowie auf die Grundwerte der Demokratie aufgezeigt werden und die Menschen für diese sensibilisiert werden. Ziel ist die Steigerung des Ansehens und die Unterstützung der Berufsgruppen in der Gesellschaft insbesondere durch:

Thematisierung von Szenarien
Die Öffentlichkeit über Mitglieder und Aufgaben der systemrelevanten Berufsgruppen, die von Gewalt betroffen sind, informieren. Die Auswirkungen der Gewalt auf sinnfällige Weise visualisieren.

Aufbrechen von Distanz bzw. Bilden eines Bewusstseins
Die Gewalt gegen systemrelevante Berufe als gesamtgesellschaftliches Problem thematisieren. Die Facetten der erlebten Gewalt aufzeigen und die destruktive Kraft für den Einzelnen, die betroffene Berufsgruppe sowie für die Gesellschaft beschreiben.

Gesellschaftliches Klima fördern
Ein gesellschaftliches Klima fördern, indem über die Gewalt gegen Mitglieder der systemrelevanten Berufe offen gesprochen und diskutiert werden kann und in der die Ausübung dieser Gewalt gegen Hilfeleistende geächtet wird.

Mut machen / aktivieren
Opfer der erlebten Gewalt ermutigen, das Erlebte offen anzusprechen, Hilfsangebote anzunehmen und die Taten auf- bzw. anzuzeigen. Die Gesellschaft ermutigen, die Opfer zu unterstützen und sich z. B.in Diskussionen für diese einzusetzen oder sich für die laufenden Verfahren nach tätlichen Angriffen als Zeugen zur Verfügung zu stellen.

Die Umsetzung der Kampagne soll sowohl digital als auch haptisch erfolgen. Die Visualisierung der einzelnen Berufsgruppen soll durch Echtfotographie als auch -film erfolgen. Das Beibringen von Berufsgruppen, Zahlen, Daten und Fakten zur Betroffenheit der einzelnen Berufsgruppen, ihrem systemrelevanten Dienst an der Öffentlichkeit und Statistiken als auch Models zum Shoot für Foto und Film obliegt dem Auftraggeber und den beteiligten Projektpartnern.

In Zusammenarbeit mit einer lokalen Brandagentur wurden 2023 sowohl Konzept, Marke, Storyboard, Visuals und Channels entwickelt, um die Kernaussage und die Informationen der Kampagne „KEINE GEWALT GEGEN UNS“, der Bevölkerung Bremerhavens, möglichst flächendeckend und niederschwellig, zu vermitteln.

Mit Unterstützung der Seestadt Bremerhaven und einem nationalen Mediendienstleister wurden Großflächenplakate an signifikanten Stellen im Stadtbereich, als auch an einer Vielzahl von Haltestellen des ÖPNV, über einen Zeitraum von 6+ Monaten, publiziert. Bremerhaven Bus stellte fünf Fahrzeuge, mit fahrerseitigen 18/1 Trafficboards, für bis zu fünf Kampagnen-Hauptmotive, zur kostenfreien Verfügung, die die Kampagne, zusätzlich zur „statischen“ Werbung, positiv aufluden.

Begleitend wurden außerdem Kleinformate der Kampagnenmotive in allen Gebäuden der teilnehmenden Berufsgruppen sowie in vielen städtischen Einrichtungen und deren angeschlossenen Betriebsteilen, als auch in den Fahrzeugen der Bremerhaven Bus, ausgehängt.

Die Social Channels der angeschlossenen, systemrelevanten Berufsgruppen, des Magistrats sowie der Kampagnenunterstützer, gingen synchron, am Tag der Kampagnenvorstellung, mit dem Hashtag #KEINEGEWALTGEGENUNS, live.

Zeitgleich wurde die Website KGGU.ORG der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Website KGGU.ORG informiert über den Sinnzweck der Kampagne, ihre Entstehung, die betroffenen systemrelevanten Berufsgruppen und wird Interessierten und Betroffenen eine Möglichkeit zum nachfolgenden Austausch bieten. Weiterhin wurde ein Logowear-Shop integriert, wobei der Gewinn des Shops komplett einem wohltätigen, guten Zweck gespendet wird (s. WEISSER RING im Bereich Logowear).

Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, beteiligten Firmen und Institutionen (und deren Mitarbeitern) sowie den Unterstützern und Sponsoren des Projektes „KEINE GEWALT GEGEN UNS“, ohne die es nicht möglich gewesen wäre – in so kurzer Zeit – ein so umfassendes Projekt mit dieser Vielzahl an Aufgaben umzusetzen.

Anbei die Akteure der Kampagne